Orient in Okzident

Love and live between worlds

der Weg ist das Ziel

Hobbies

Oh man, ich hasse dieses Wort! Wenn ich schon den Spruch höre, „oh, da hast du ja ein tolles Hobby!“ Ich würde am Liebsten meinen Bass nehmen und diesen mit viel Schwung eine „Acht in die Richtung dieser Aussage“ ziehen lassen, um ehrlich zu sein. Es beschreibt nämlich nicht im mindesten, was bei mir im Kopf und Herzen passiert, wenn ich spiele und dazu singe. Es ist kein Hobby! In der Türkei hat die Saz (was eine Bezeichnung für dein Musikinstrument ist!) eine viel tiefgreifendere Bedeutung. Das Instrument wird zu einem Teil von Dir. Ganz nach der Devise „Wer an mein Instrument geht, geht an mich“. Deswegen kriege ich immer einen Riesenanfall wenn die Kinder nur im leisesten am Bass vorbeirennen. Da ist sie wieder Oberfeldwebel Gülsen.
Wer hat eigentlich das Wort Hobby erfunden? Das sagt Wikipedia dazu:

Ein Hobby (Plural Hobbys) ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig zum eigenen Vergnügen oder der Entspannung betreibt. Es trägt zum eigenen Selbstbild bei und stellt einen Teil seiner Identität dar. Ein Hobby wird per Definition nicht professionell ausgeübt und grenzt sich damit gegen eine berufliche Beschäftigung ab, der Betreiber eines Hobbys ist in diesem grundsätzlich Laie, manchmal ein sehr fähiger Laie.[1]

Das Wort „Hobby“ ist vom englischen hobby horse abgeleitet, das mit „Steckenpferd“ in beiden Bedeutungen – Kinderspielzeug und Freizeitbeschäftigung – übersetzt wird. Das hölzerne Steckenpferd trägt seinen Reiter nirgendwohin, weil es in den Händen gehalten wird, entsprechend erwirtschaftet das Hobby kein Einkommen und ist kein Beruf.

Beispiele für verbreitete Hobbys sind Aktivitäten wie SammelnHandarbeitenHeimwerkenBastelnModellbauSportKunstHausmusikLiteraturSpielen oder Weiterbildung.

Dieses Definition hört sich wirklich sehr süß an, gibt trotzdem nicht das wieder was ich beim Spielen empfinde. So ist es nun mal immer mit Stereotypen und Schubladen 😀

Gesellschaftliche Konventionen

Egal wie wir uns drehen und wenden, es gibt immer Menschen die dem widersprechen werden was wir tun. Es gibt bestimmte Rollenbilder die erfüllt werden sollen um möglichen Aufstand zu minimieren. Okay, Frieden entsteht auch nur durch Ordnung, ist Fakt. Trotz allem ist es auch gut, manches mal auszubrechen um zu sich selbst zu finden. Manchmal heißt das auch, das Risiko einzugehen etwas zu verlieren. Wenn wir immer in Angst vor Verlust leben, werden wir nie die „Mannigfaltigkeit“ der Selbsterkenntnis und Erleuchtung erfahren.

Leidenschaften erkennen

Wenn ich in mein Leben zurückschaue, dann sehe ich unheimlich viele Leidenschaften, die immer mal wieder präsent waren. Immer wieder bin ich jedoch bei einer Kunstform gelandet. Sei es nun das Zeichnen, die Musik, die Poesie oder auch das Tanzen. Mein Problem war nur, das ich sehr spät erkannt habe, das ich durch harte Arbeit auch darin besser werden kann. Mir hat immer das Selbstvertrauen und die Disziplin gefehlt um das bestmögliche aus meinen Talenten herauszuholen.
Es gab natürlich auch persönliche Erfolge, weil es mir immer wieder möglich war aus meinem „selbsterschaffenen Sumpf“ herauszukommen. Irgendwie hat es mich schon immer gereizt an meine persönlichen Grenzen zu gehen. Es hatte bestimmt viele Gründe.
Gedichte schreibe ich seit ich 12 bin, zeichnen und tanzen tu ich schon seit ich denken kann und das Musik machen tatsächlich erst mit 25. Kaum zu glauben aber wahr. Mit dem Breaken habe ich auch erst mit 20 angefangen.

Mit 20 Jahren das erste Mal beim Breakdance Training

Ich muss dazu sagen, das ich schon immer eine „Partyratte“ war und als Kind natürlich schon den einen oder anderen Move ausprobiert habe. Wie soll es auch sonst anders sein als 90er Kind :-D. Trotz allem erinnere ich mich noch sehr gut daran, wie ich am Anfang im Training dabei war. Das besondere bei den meisten Breakdance Trainings ist (die nicht in einer Tanzschule sondern in Jugendhäusern stattfinden), das jeder erst einmal für sich allein trainiert. Ich habe die Grundschritte gezeigt bekommen, dann hieß es „so, jetzt übst du mal alleine!“ Ich fand genau das, eine Selbstdisziplin zu entwickeln als „Introvert“ am krassesten. Am Anfang hat es auch nicht besonders gut geklappt. Ich war auch kurz davor aufzugeben. Ich habe es dann aber doch nicht. Auch wenn sich einige immer über mich lustig gemacht haben. Mit der Zeit wurde es meine Motivation weiter zu machen um sie in einem „Underground Cypher zu smoken“. Es hat  zwar einige Jahre gedauert, nach ein paar Jahren habe ich dann doch den Respekt bekommen, den ich mir erwünscht hatte.

Mit 25 die Gitarre am Start

Irgendwie wollte ich schon immer Musik machen. Ich habe echt soviel mit MC’s, Producern und Musikern rumgehangen durch mein Partyleben in der HipHop und Jungle Szene und habe es jedoch nicht hinbekommen einen richtigen Track aufzunehmen. Immer wenn es ans „representen“ ging, habe ich meinen Mund nicht aufgekriegt oder ich war so aufgeregt das ich mich verhaspelt habe. Na ja, unter bestimmten „Einflüssen“ hat es dann doch ab und an mal geklappt mit dem Freestylen, jedoch sehr wenig. Mit 25 bekam ich dann auf einmal einen Rappel als ich die Gitarre von meinem Vater wieder entdeckte und wollte darauf das Spielen lernen. Nach hin-und herüberlegen habe ich mich dann entschieden Gitarrenunterricht zu nehmen. Es war irgendwie komisch. Obwohl ich eigentlich schon zu spät dran war, passierte etwas das ich bis heute nicht beschreiben kann: Die Gitarre hat mir das Singen beigebracht!

Babysteps von der Erkenntnis zur Leidenschaft

  1. Leidenschaften erkennen
  2. Andere Menschen mit derselben Leidenschaft studieren
  3. Sich weiterbilden mit den bestmöglichen Mitteln
  4. Daran arbeiten das bestmögliche aus sich selbst rauszuholen
  5. Disziplin
  6. Immer wieder hinterfragen wohin will ich mit

Mein Resume

Wenn ich durch diesen Beitrag eine Person motivieren konnte, ihren Leidenschaften nachzugehen, dann habe ich ein absolut wichtiges Ziel erreicht auf meinem Pfad 🙂
Selbsterkenntnis ist der 1. Schritt auf dem persönlichen Weg zur Entfaltung der eigenen Kräfte. Das ist jetzt kein esoterisches Geschwätz sondern einfach meine Erfahrung. Ich wünsche dir, das du auch an deinen Leidenschaften arbeitest und sie weiter ausbildest 🙂
Tagged:

LEAVE A RESPONSE

Related Posts