Orient in Okzident

Love and live between worlds

Als ich ein Kind war…

Ich habe soviel gefragt und wollte einfach alles wissen…Heute geht es mir immernoch genauso.Mein Vater kam nur mit einem Koffer voller Bücher wie Dostosjevski, Nazim Hikmet, etc und ein paar Klamotten nach Deutschland. Er glaubte and die Kraft der Bildung und des Wissens, obwohl er die Schule in der Türkei nur bis zur 6. Klasse besucht hat. Er war Atheist und ein klassischer „68er“ Anhänger, kannte aber trotzdem den Quran auf Türkisch recht gut im Wortlaut. Er glaubte daran, das man ein Buch verstehen sollte, um bestmöglich Wissen daraus zu Schöpfen.

In der Schulzeit war ich nicht wirklich fleissig. Ich musste alles recht früh selbst organisieren, weil meine Eltern beide arbeiten waren. Ich habe also häufiger die Hausaufgaben vergessen usw. Ich spielte lieber den ganzen Tag Fußball und Völkerball auf der Straße, sprang wie eine Verrückte von der Schauckel und von Klettertürmen. Das Beste in der ganzen Schulzeit war mein Grundschullehrer Herr Hirschinger. Er war ein großer Beatles, Rock und Bluesfan und spielte bzw. sang auch meistens mit uns Lieder von Ihnen. 😀

Geschichte, eine Leidenschaft von Anfang an

Geschichtsbücher hatten vielleicht so eine großen Stellenwert in meinem Leben, weil ich immer auf der Suche nach meiner Identität war. Ich fühlte irgendwie, das sehr viel im Verborgenen lag. Durch meinen kulturellen Background als Alevitin, in der das Wissen vorrangig von Mensch zu Mensch übertragen wurde. Es war einfach immer schwierig irgendwelche Fetzen zu Finden. Ich wusste auf jeden Fall, das ich mit den deutschen Geschichtsbüchern nicht soviel zu tun hatte. So wurde ich zum Suchende seit dem ersten Tag.
Wir gingen sehr oft in die Stadtbücherei. Es gab damals noch kein türkisches Fernsehen also waren wir auf Kassetten und VHS-Kassetten angewiesen. die bekam man dort in recht großer Auswahl. So war es mein Glück und ich hatte die Möglichkeit mir einiges an Wissen dort anzueignen.

Weiterbildung mit drei Kindern

Ich kann mir einfach nicht vorstellen einfach nur Hausfrau und Mutter zu sein, wenn alles gut läuft hier und da einer Arbeit nachzugehen, die ich einfach nicht mag. Also versuche ich mich jeden Moment durch Lesen und videos weiterzubilden, wenn möglich. Kinder sind wunderbar und man lernt durch sie und mit ihnen wirklich sehr viel. Sie fragen einfach andauernd und wollen auch alles wissen. Es gibt jedoch immer einen Teil der mehr Wissen will. Vor allem über Themen die mich sehr bewegen wie Musik, Kunst und auch das Web 3.0. Ich lerne momentan soviel über NFT’s, Blockchain (Vielleicht gibt es hier demnächst ein digitales Tagebuch), Crypto, Finanzen und Musikalisches Wissen, Ich liebe es! Manchmal habe ich aber auch einfach nicht die Zeit. Ich muss also Inseln finden, um die Sachen zu Studieren.
Es ist einfach so, das Du als Mutter und Hausfrau einen meist straffen Alltag hast mit aufwecken, in den Kindergarten bringen, Hausaufgaben machen und prüfen, Essen kochen, mit den Kindern erzählen, mit ihnen raus gehen, dann ist es schon Acht oder Halb Neun und es geht ab ins Bett. Wenn du Pech hast, schläfst Du mit ein. 🙂
Wenn ich nicht einschlafe höre ich Musik, mache Musik und schaue mir noch ein paar Youtube Tutorials oder Videos an. Wann soll ich aber etwas über die anderen Sachen lernen, die mich noch so interessieren?

Ich möchte Euch meine Inseln zeigen in denen ich mir Luft dafür verschaffe:

  1. Momentan habe ich vier Bücher auf der Toilette liegen, die ich immer lese zum Ärgernis der anderen Familienmitglieder :-D. Demnächst gibt es mal einen Beitrag über meine liebsten WC-Lektüren. Ich finde Handy und Tablet haben auf der Toilette nichts zu Suchen.
  2. Ich höre mir Podcasts über Crypto, NFT’s und Wissenschaftliche Themen an, während ich im Keller die Wäsche aufhänge. Es muss schon sehr bizar für Adrian sein, mich im Keller dabei zu sehen und die Podcasts zu hören. Wenn man für einen Wäschekorb 1 Stunde braucht, ist es schon verdächtig. 😀
  3. Wenn die Kinder beschäftigt sind schnappe ich mir schnell mein Macbook und schreibe alle Möglichen Ideen in Evernote oder tippe zum Beispiel diesen Text ab. Das ist wirklich sehr hilfreich 🙂
  4. Manchmal spiele ich auch Bass in der Küche beim Kochen. Zur Zeit tanze ich aber lieber und singe dazu, seit es bei Spotify die Lyricfunktion gibt.
  5. Ich versuche den Bass so oft es geht in die Hand zu nehmen und wenigstens ein paar Skalen zu spielen.
  6. Ich versuche wichtige Fragen zu erkennen und schreibe sie in mein Journal um besser voran zu kommen.
  7. Wenn ich auf dem Spielplatz bin höre ich gerne Podcasts und Musik während die Kinder spielen.
  8. Ja, genau ich singe und tanze in der Küche. Eigentlich nichts besonderes. Wenn Ihr jedoch sehen würdet, wie klein unsere 60er Jahre Küche ist, würdet ihr Euch sehr wundern das man dort überhaupt toprocken kann In den 60ern glaubte man, die Küche müsste klein sein, damit man kleinere Arbeitswege hat. Hier gibt es meine Spotify Playlist „Kitchen Tunes“.

Vergiß Dich nicht selbst als Mutter

Ich denke, es ist sehr wichtig sich auch in harten Zeiten nicht selbst zu vergessen. Wenn es Dir gut geht, geht es auch deinen Umfeld gut und du kannst ein bessere Mutter für deine Kinder sein und ihnen wirklich von Herzen helfen. Es bricht mir das Herz machmal andere Mütter zu sehen, wie sie sich aufopfern und kurz vor einem Burn-Out stehen. Wir wollen alles perfekt als Mütter machen, wie soll das aber funktionieren, wenn wir nicht im Einklang mit uns selbst sind?
Ich denke das ist eine sehr tiefgreifende Frage…

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