Stillen, ein urige Sache
Meine ersten bewussten Erfahrungen beim Stilllen
Als ich 10 Jahre alt war, wurde meine jüngere Schwester geboren. Meine Mutter stillte sie ein halbes Jahr lang. Ich war so fasziniert davon und hätte am Liebsten damals selbst schon ein Kind gestillt. Also beobachtete ich immer völlig fasziniert meine Mutter. 22 Jahre vergingen und ich wurde das erste Mal selbst Mutter von einer wunderschönen, kleinen Tochter mit einem unheimlich starkem Willen und Durchsetzungskraft. Das habe ich schon beim Stillen gemerkt. Die Art wie sie stillte war so wie sie heute ist. Danach habe ich noch zwei weitere Kinder bekommen und jedes hat anders gestillt. Der Charakter der Kinder wird tatsächlich in diesem Moment bewusst, im Moment des ersten Anlegens. Wahnsinn. Ich bin sehr dankbar, das ich alle drei stillen konnte. Jedoch bin ich auch froh das es in der heutigen Zeit, Mittel und Wege gibt sein Kind auch ohne die Brust zu versorgen. Ich erinnere mich, das erste Mal stillen war auch sehr schmerzhaft. Ich hatte keine Ahnung, wie ich meine Tochter anlegen sollte. Es wurde mir zwar gezeigt. So wie es aber mit allem ist…Die Erfahrung macht den Meister. Es hat 1 Monat gedauert und ich war kurz davor aufzugeben. Meine Hebamme hat mich jedoch motiviert weiter zu machen. Es war die richtige Entscheidung. Deswegen sind Hebammen so wichtig. Eine gute Hebamme ist einfach gold wert.
Jedes Kind stillt anders
Der Beste Moment ist natürlich direkt nach der Geburt. Ohne Frage. Auch wenn noch nicht wirklich etwas raus kommt. Aber auch wenn es aufgrund eines Kaiserschnitts nicht möglich ist, sollte doch der schnelle Kontakt zwischen Mutter und Kind hergestellt werden. das klingt für mich absolut logisch. Ganz einfach. Wenn ich mir vorstelle, das die Kinder nach einem Kaiserschnitt stundenlang von ihrer Mutter entfernt sind, aus welchen Gründen auch immer, drehen sich mir die Zehennägel. Diese Dinge zu erkennen, macht uns zu Humanisten. Nichts anderes.Am Anfang des Anlegens dachte ich „Oh man, warum bekommt dieses Kind die Brustwarze nicht richtig in den Mund? Woran liegt es bloß.“ Ich habe meine Hebamme gefragt und sie meinte, das es manchmal sein kann, das die Kiefermuskulatur noch nicht ganz ausgebildet ist, es kann bis zu 2 Monate dauern. Unglaublich aber wahr. 1 Monat hat es bei unserem Dritten Kind gedauert. Warum auch immer. Jedes Kind ist anders. Wie wunderbar!
Muttermilch, eigentlich auch Medizin
Meine Mutter erzählte mir, das sie als Kind immer zur Nachbarin ging um sich bei einer Bindehautentzündung träufeln zu lassen. Sie ist in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Bis vor zehn Jahren gab es in unserem Dorf noch nicht mal fließend Wasser, um es übertrieben auszudrücken. Das Thema ist aber ein eigenen Artikel wert. Diesen Tipp habe ich natürlich übernommen. Muttermilch hilft also bei…
- Bindehautentzündung
- Schnupfen
- Windeldermatitis
Man spart sich viel Geld, Zeit und Nerven, vor allem wenn man unterwegs ist.
Tips&Tricks beim Stillen
Es gab natürlich auch Momente wo die Milch nicht so gut floß. Hier habe ich auf Lecithinpulver zurück gegriffen. Es hat wirklich sehr gut gewirkt. Der Fenchel-Anis-Kümmel Tee war natürlich, gerade am Anfang auch immer auf dem Tisch. Irgendwann konnte ich ihn nicht mehr sehen und habe ihn dann ersetzt durch Roiboostee mit Ananassaft. Das war wirklich mein Stillgetränk. Ich kann es euch wirklich nur empfehlen. Jeder der stillt kennt auch diese Lust auf Süßes, Schokolade bzw. Kuchen und Torten. Hier habe ich besonders in der Anfangszeit immer meinen Carrot Cake gebacken. Mit Nüssen und dem Creme-Cheese-Frosting war er natürlich mächtig aber auch sehr effektiv. Hehe :D. Hier nochmal zusammengefasst die Nahrungsergänzung während der Stillzeit…
- Fenchel-Anis-Kümmeltee
- Roibostee mit Ananassaft
- Carrot Cake
- Lecithinpulver
- viel Trinken
- Vanillemilch
- Vanillequark
Stillen in Gesellschaft
Stillen, eigentlich nichts besonderes , das Natürlichste was der Mensch schon immer getan hat, nach dem Geschlechtsverkehr und trotzdem immer noch gesellschaftlich verpönt. Hier ist es doch immer wieder interessant zu sehen, was für einen Zugang die Menschen haben. Hier zeigt sich die ungeschminkte Wahrheit. Wie freizügig jemand wirklich ist bzw. im Geist. Ich gehörte zu den Mamis die überall die Brüste ausgepackt haben. Es war mir ehrlich gesagt egal, was die Leute sagen. Natürlich gab es auch Momente in der Straßenbahn, Blicke gerade von Männern, die unangenehm waren, da habe ich meine Brüste dann auch etwas mehr bedeckt. Aber grundsätzlich fand und finde ich immer noch, das der Umgang damit wesentlich einfach sein sollte.Bei Fragen, Anregungen und Wünsche oder ihr selbst eine Erfahrungsbericht dazu erstellen wollt, könnt ihr mir gerne einfach schreiben an info@orientinokzident.de.In diesem Sinne, ein Hoch auf alle Brüste, voll mit Milch oder auch ohne :D.